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Sensorreinigung an digitalen Spiegelreflexkameras

Ein Bericht, wie ich meinen Sensor reinige - streßfrei, schnell, nahezu ungefährlich und ohne horrende Kosten. Es wird natürlich für nichts garantiert und keinerlei Verantwortung übernommen. Jegliches Nachahmen geschieht bitte auf eigene Gefahr. Aber es ist jene Methode, die ich für sehr schonend halte und vom häufig empfohlenen Q-tip mit Alkohol abweicht. Wie ich reinige (Vorgeplänkel überspringen)

Das Dilemma

Beispiel für SensorstaubEine digitale Spiegelreflex ist toll. Was den Spaß vor allem vielen unerfahrenen Käufern jedoch oft gehörig trübt, ist Staub auf dem Bildsensor. Durch das nicht stets geschlossene System gelangt beim Wechseln leicht mal das ein oder andere Korn auf den Sensor, oder genauer auf die bei den meisten Kameras angebrachte Filterscheibe vor diesem. Stark abgeblendet erscheint ein solche Stäubchen als schmutziger Fleck auf jedem Foto und wird insbesondere dann auffällig, wenn der betroffene Bildbereich einfarbige große Flächen wie beispielsweise Himmel zeigt. Während dieser Staub zu analogen Zeiten mit jedem Bild auf dem Negativfilm einfach weiterwanderte, sammelt er sich heute auf dem fix angebrachten CCD-/CMOS-/Foveon-/etc-Sensor bis man ihn entfernt.

Soweit so schlecht. Die Angst den Sensor oder das Filterglas und damit die Bildqualität oder gar die Funktion der Kamera zu gefährden, schreckt einige Neulinge sogar vom Kauf einer solchen ab. Und auch die meisten Besitzer bangen und zerbrechen sich den Kopf über das Reinigen.

Einige Hersteller wie Olympus haben das Problem frühzeitig erkannt und einen ultraschallbasierten Reinigungsmechanismus entwickelt. Der Staub wird so gelöst und letztlich von einer Klebefläche aufgefangen. Canon hingegen hat erst in diesen Tagen, am 24. August 2006, sein erstes Modell mit Sensorreinigung vorgestellt: Die EOS 400D. Die meisten anderen Hersteller zeigen nichts Vergleichbares. Die meisten Besitzer einer DSLR stehen also nach wie vor diesem Staubproblem gegenüber. Aufgrund der stark zunehmenden Verbreitung von DSLRs haben sich aber schon viele Lösungsansätze herumgesprochen und einige Firmen versuchen leider auch gehörig Kapital aus den Sorgen der Betroffenen zu schlagen. So gibt es die verrücktesten Reinigungsartikel zu Preisen, von denen gemeint wird, die SLR-Kundschaft könne sie bezahlen.

Die Reinigungsverfahren

Sitzt der Staub noch relativ locker und stört es nicht, wenn der Staub evtl. auf Spiegel oder Mattscheibe umverteilt wird, so kann man zunächst versuchen, mittels einer Klistier- oder Ohrenspritze aus der Apotheke gezielt Luft auf den Sensor zu pusten. Da ich diesen Gummibalg auch gerne zum generellen Abpusten von Kamera und Linsen nehme, empfiehlt sich solch ein Teil ohnehin - ist aber kein absolutes Muß.

Material zur SensorreinigungReicht das Blasen von Luft auf den Sensor nicht mehr aus, muß man mit dem Sensor auf Tuchfühlung gehen. Die am häufigsten genannte Methode zur Reinigung ist die mittels Q-tips und Isopropylalkohol, den es in Apotheken auch 99,9%ig gibt und der angeblich restlos verdunsten soll, genau wie echte Q-tips angeblich nicht fusseln. Ich habe probeweise auf Glas übrigens beides dennoch geschafft, soviel dazu. Ich halte diese Methode für ungeeignet und meine Q-tips habe ich dann lieber steckenlassen.

Um den Sensor naß zu reinigen - ich wußte es noch nicht besser - bestellte ich auch SensorSwabs und die Reinigungsflüssigkeit Eclipse. Das ganze flößte schon mehr Vertrauen ein, da beides speziell dafür gemacht schien und die Swabs sowohl in der Größe optimal paßten als auch dank ihrer Mikrofaser gegenüber den Q-tips weniger fusselig waren. Leider kostete dies schon einiges mehr und ich glaube, diese Naßreinigung wäre gar nicht nötig gewesen.

Ansätze zum Reinigen des Sensors:

  • Klistier- oder Ohrenspritze und das Pusten auf den Sensor
  • Absaugkonstruktionen über ein Röhrchen und einen gezähmten Sauger
  • Q-Tips und hochprozentiger Alkohol
  • SensorSwabs und Eclipse
  • Synthetische Nylonpinsel mit statischer Aufladung
  • Discofilm trocknen lassen und abziehen
  • Die Kamera zum Service bringen

Und so weiter, und so fort ... Es wird auch mit Druckluftflaschen und nem Röhrchen versucht (oft unreinen!) Luftdruck auszuüben, oder es wird ein Speckgrabber an den Sensor herangeführt. Speziallösungen kosten meist einen Haufen Geld. Der Hammer sind die Nylonpinsel von Visible Dust. Unglaublich daß man mit gewöhnlichen Synthetikpinseln in eine solche Marktlücke stößt und so trotz horrender Preise die Teile verkaufen kann.

Mein Lieblingsverfahren

Nylonpinsel da Vinci 304Kommen wir nun also zu meiner Empfehlung. Ich habe auch geblasen (ein Schelm wer Böses dabei denkt), naß gewischt und gepinselt. Ich bin schließlich bei letzterem geblieben. Natürlich nicht mit den überteuerten Produkten einer gewissen Firma. Ein gereinigter und sauber aufbewahrter Synthetikpinsel wie der daVinci Junior in Größe 14 (flach), wie er oft empfohlen wird, reicht für mich aus. Dieser Pinsel kostet zwischen 3,00 und 3,50 Euro und sollte einmal gut gereinigt (Spülmittel, Wasser & richtig trocknen lassen) und dann immer sauber aufbewahrt werden.

Der Pinsel wird dann zum Reinigen hervorgeholt, seine Borsten ein paar mal zwecks Aufladung kurz mit der Klistierspritze oder sogar Druckluft angepustet, und dann wird er, da nur halb so breit wie ein Sensor der Größe APS-C hoch, einmal hin- und einmal hergeführt. Daraufhin war bei mir stets alles wieder bestens - jedenfalls bis Blende 16. Das Ganze geht ohne viel Druck, in 1-2 min, völlig streßfrei und meines Erachtens recht ungefährlich ...

Seither hat mich das Thema eigentlich nie wieder interessiert. Die unzähligen Freds zu diesem Thema in den Foren belächele ich mittlerweile und die vielen Naßreiniger, die nach dem ersten Reinpusten mit der Klistierspritze gleich zur Naßreinigung übergehen tun mir leid - das ist oft nicht nötig und nur unnötig stressig und gefährlich. Ich selbst fand eine Naßreinigung jedenfalls nicht ungefährlich, da man leichten Druck auf die Fläche ausüben muß, damit das Ding plan aufliegt. Zudem ist das nötige Werkzeug härter als ein paar biegsame Borsten. Ich habe übrigens zwei Pinsel gekauft und einen markiert, falls ich auch mal über den Spiegel pinseln möchte. Für diesen Zweck würde ich nicht den gleichen Pinsel nehmen wollen wie für die Reinigung des Sensors.

Schlußwort

Ich hoffe ich konnte damit ein wenig helfen. Eine Naßreinigung wird viel zu oft empfohlen, obwohl sie gar nicht nötig ist. Diese ist teuer und nicht unbedenklich.

Damit eine Naßreinigung durch ein einfaches Pinseln ersetzt werden kann, ist ein verantwortungsbewußtes und bedachtes Wechseln der Objektive nach wie vor mehr als empfehlenswert und Voraussetzung. Der Wechsel sollte zügig von statten gehen und die offene Kamera dabei nach unten gehalten werden. So mache ich es, und bin glücklich, nur selten reinigen zu müssen - und wenn, dann streßfrei mit meinem Pinselchen ...

Verweise

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