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Ein Erfahrungsbericht zur Sigma DP2Q

Anmerkungen zur Sigma dp2 Quattro

August 2014; DP2Q mit firmware 1.01, SPP in Version 6.05

Die Sigma dp2 Quattro setzt die außergewöhnliche DP-Kamerareihe fort. Noch immer gibt es erstaunte Gesichter, daß dies keine Systemkamera ist und als fix verbautes Objektiv auch noch eine Festbrennweite gewählt wurde. Der Ansatz mit dem Bildwinkel auch die Kamera wechseln zu müssen, ist eigen. Dennoch führt dies, bei Betrachtung jeder einzelnen dieser Kameras, zu einem konkurrenzlosen Paket hinsichtlich der Bildqualität, gemessen an Preis und Größe der Kamera.

Die Bedienung läuft nun insgesamt flüssiger und schneller. Die Speicherzeit je Bild sinkt entsprechend der eingelegten SD-Karte auf etwa 5-8 Sekunden. Der Bildschirm ist wieder etwas brillanter geworden, der Akku hält nun rund 150 Bilder. Dieses verbesserte Paket steckt zwar in einem nun größeren und sogar wertigerem Gehäuse, welches eigen aussieht, sich aber an meinem Bauch gut anschmiegt. In meine Jackentasche paßt die DP2Q übrigens problemlos, aber ich bin selbst groß gewachsen – entsprechend fällt natürlich auch die Jacke aus …

Besonders erwähnenswert ist der veränderte Bildeindruck. Der „Foveon-Look“, wie er gern genannt wird, existiert wohl nicht. Denn jede Generation des X3-Bildsensors hat rückblickend ihre Eigenheiten. Gemein ist ihnen allein das herrlich feine Bilddetail. Im Falle der Quattro wirken die Bilder nun natürlicher und texturelle Flächen werden weniger intensiv Pixel für Pixel betont (geringerer Mikrokontrast). Selbst bei Erhöhung der Farbrauschminderung in SPP werden Hautporen und Fleckchen nicht mehr so hervorgehoben, daß sie ein Portrait unnötig hart erscheinen lassen. Der neue Bildeindruck mag das Detail weniger betont und das gesamte Bild weicher erscheinen lassen, dennoch löst die Quattro insgesamt mehr Detail auf, dank der ersten Sensorschicht mit 19 Megapixeln.

Den veränderten Bildeindruck mag der ein oder andere bedauern. Das neue Sensor-Design erschwert einen Vergleich der Bildqualität und verhindert klar zu beziffernde Vorteile. Zwei deutliche Fortschritte scheinen jedoch unbestritten: Das Zeilenrauschen der Merrills scheint überwunden und die Farbgebung ist gelungener / natürlicher.

Ein erwähnenswerter Nachteil der Quattro gegenüber der Merrill ist hingegen die geringere Dynamik. Während die Schattenbereiche eher etwas mehr Reserven zeigen, fehlt diese in den Lichtern deutlich. Sonnig ausgefressene Lichter vermag man in SPP oft nur bis zu einem Belichtungskorrekturwert von -0.2 zurückzuholen, bevor diese einfach abgedunkelt werden (jedenfalls bei ISO 100).

Die JPEGs der Kamera profitieren vom fehlenden Zeilenrauschen, den natürlicheren Farben und der verbesserten Farbentrauschung ohne Kontrastanhebung. Sie geben das Bild natürlich und scharf wieder, sollten für viele Zwecke also nun adK / ooc nutzbar sein. Ein RAW bietet jedoch immer noch mehr Dynamik, noch einen Tick feineres Detail und vor allem farbige Schattenbereiche, indem man die Rauschminderung zurückregelt.

Fazit und Übersicht

Das neue Sensor-Design ist nicht unumstritten. Von weniger Farbrauschen ist bei niedrigen Empfindlichkeiten wenig zu sehen, die Verarbeitung der RAW-Dateien in SPP dauert erheblich länger. Die geringeren Mikrokontraste bewirken zwar einen natürlicheren Bildeindruck, was auch unabhängig vom Sensor-Design von Sigma gewollt sein könnte, lassen aber das Pixel-für-Pixel-Gefühl sinken und die Bilder gewöhnlicher scheinen. Genaues Hinsehen offenbart jedoch mehr und immer noch konkurrenzlos gutes Detail. Zudem kann die Quattro mit zahlreichen Verbesserungen glänzen und ist eine bemerkenswerte und lohnende Nischenkamera!

  • Verbesserungen:
    • JPEG-Qualität (natürlichere Farben, scharf, kaum Farbfleckchen)
    • kein vertikales Zeilenrauschen mehr
    • natürlichere Farben, bessere Tonalität
    • höhere Auflösung / etwas mehr Detail
    • kontrastneutrale Farbrauschminderung in SPP
    • schnellere Bedienung und Speicherzeiten
    • kontinuierliche Akku-Reserveanzeige
    • 8 statt 15 s kürzeste Intervallaufnahmezeit
  • Neutrale Änderungen mit Für und Wider:
    • Gehäuse größer, aber etwas wertiger und besonders
    • Akku ausdauernder, aber größer und schwerer
    • SD-Karteneinschaub getrennt vom Akku, aber fummlige Gummikappe
  • Verschlechterungen:
    • geringere Dynamik (kaum Lichterreserven, Schatten mit Farbfleckchen)
    • gelegentlich Streifen bei Gegenlicht (sowieso begrenzte Gegenlichttauglichkeit)
    • deutlich längere Verarbeitungszeiten in SPP (v6.05)

Verweise

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